Hochleistungs - Tiefpassfilter

60m und 40m

Bei bisherigen Filterdesigns hat mich die Durchgangsdämpfung nicht überzeugt. Diese muss unbedingt so gering wie möglich sein, hier zählt jedes zehntel dB. Außerdem ist man gezwungen mit einem Filter 2 Bänder abzudecken, weshalb man 7pol Filter benutzen muss.

Aus diesem Grund habe ich das Filter für 40m (und 60m) extrem großzügig ausgelegt. Damit könnte man riesige Leistungen filtern, aber darauf kommt es nicht an, wir brauchen nur 750 Watt. Viel wichtiger ist, dass es gelungen ist eine sehr gute Durchgangsdämpfung zu erreichen. Außerdem ist dieses Filter Dauerlastfest, es können also auch längere Durchgänge in z.B. digitalen Dauerstrich-Betriebsarten ohne merkbare Erwärmung gemacht werden.

Schaltung:

                   

1,5 uH Amidon T200-6 11 Wdg. CuL DM 2mm
1,74 uH Amidon T200-6 12 Wdg. CuL DM 2mm
370 pF FKP-1: 150pF parallel 220pF 1600 Volt
800 pF FKP-1: 330pF parallel 470pF 1600 Volt

Alle Bauteile sind bei Reichelt erhältlich.
Draht: Kupferlackdraht 2mm Durchmesser (entspricht 3,14 mm² Querschnitt)

Durchgangsdämpfung:

                   

Die Durchgangsdämpfung beträgt 0,12dB. Bei 750 Watt (=58,75 dBm) Leistung gehen dadurch 21 Watt im Filter verloren, es kommen also noch 729 Watt (=28,63dBm) hinter dem Filter heraus. Um die volle erlaubte Leistung zu machen muss die PA daher ca. 780 Watt erzeugen.

Die erste Harmonische des 60m Bandes wird um nur 25,4 dB gedämpft, das ist jedoch kein Problem, da diese aus der PA bereits stark gedämpft herauskommt. Abgesehen davon braucht man die PA für das 60m Band sowieso nicht.

Reflexionsdämpfung:

                   

Die Reflexionsdämpfung zeigt wie gut das Filter an 50 Ohm angepasst ist. Dazu wird es mit 50 Ohm abgeschlossen und das SWR am Eingang gemessen. Bei der gemessen Reflexionsdämpfung von ca. 23dB liegt es bei 1:1,15.

Wie sind diese 1:1,15 zu bewerten ? Dieses SWR entsteht, wenn das Filter anstelle der 50 Ohm tatsächlich 47,1 oder 53,1 Ohm hat. Mit einem Antennenanalyser kann man feststellen welcher der beiden Werte der richtige ist. In diesem Fall sind es 47,1 Ohm.

Bei Anschluss einer Antenne mit genau 50 Ohm würde die PA als nur 47 Ohm sehen. Dadurch würde die PA anstelle von maximal 1152 Watt jetzt 1222 Watt erzeugen. Da aber auch die Antennen immer ein gewisses SWR haben sind diese Werte vernachlässigbar.