WSPR Empfänger mit ARM Controller-Boards

Die Installation von UBUNTU 
und die Systemeinstellungen am Beispiel des Banana-PI

Mit dem Banana-PI erhält man einen leistungsfähigen Microcomputer. Ausgeleifert wird vom Hersteller die reine Platine, ohne Betriebssystem. Im folgenden wird beschrieben wie man das Betriebssystem installiert um aus dem Banana-PI einen AFU Computer zu machen auf dem wir unsere WSPR Software laufen lassen können (und natürlich auch andere Afu Software).

Benötigte Hardware:

  1. Banana PI Platine
  2. 16 GB SD Karte, normale Größe, Ausführung SDHD UHS-1 (es gehen auch billigere, jedoch sollte man die schnellste nehmen die man bekommen kann!)
  3. 5 Volt / 1,5A Netzgerät mit Micro-USB Kabel. Hier eignen sich die USB Steckernetzteile vieler Smartphines oder Tablets, zuvor aber Spannung und Leistung des Netzteils prüfen.
  4. USB Tastatur
  5. USB Maus
  6. Bildschirm mit HDMI Kabel (normale HDMI Steckergröße, als kein mini)
  7. Netzwerkkabel und Anschluss an das Heimnetzwerk
  8. SD-Karten Schreib/Leseadapter für die Installationsarbeiten am PC

Installation von Ubuntu mit allen  benötigten Paketen:

Diese Schritte sind zu machen:

  1. Lubuntu herunterladen, entpacken und auf die SD Karte kopieren
  2. Deutsches Tastaturlayout installieren und aktivieren
  3. Zeitzone einstellen
  4. Superuser "bananapi" freischalten
  5. Linux Partition auf die volle Größe der SD Karte erweitern
  6. zusätzliche Lubuntu Pakete installieren
  7. mono für die grafische WSPR Oberfläche installieren

sobald das erledigt ist kann WSPR gemacht werden. Falls es Fragen zu diesen Schritten gibt kann man sich an der folgenden Detailbeschreibung orientieren.

 

UBUNTU auf SD Karte installieren:

diese Arbeit wird am PC gemacht, man benötigt dazu einen SD-Karten Schreib/Leseadapter am PC.

Zunächst lädt man das Image von Lubuntu von der Herstellerseite herunter. Man geht auf die Webseite lemaker.org, weiter auf Resources und Downloads und wählt dort "Lubuntu for Banana PI". Der Download ist auf der Seite beschrieben. Nach dem erfolgreichen Laden der Imagedatei hat man die Datei Lubuntu_For_BananaPi_V3.1.1.tgz auf der Festplatte (oder eine neuere Version).

Diese Datei entpackt man und erhält die fertige Imagedatei Lubuntu_For_BananaPi_V3.1.1. Wie man sie entpackt hängt davon ab ob man Windows oder Linux benutzt. Bei Linux geht das mit dem Konsolenbefehl: tar xzf Lubuntu_For_BananaPi_V3.1.1.tgz. Wer Windows benutzt weiß wie das geht, oder muss sich ein geeignetes Programm suchen.

Diese Imagedatei kopiert man auf die SD Karte. Unter Windows mit einem geeigenten SD Schreibprogramm. Unter Linux mit dem Befehl dd. Hier der Vorgang für Linux:

a. SD Karte in den Leser einstecken
b. Linux wird die SD Karte automatisch einbinden, man öffnet sie im Datei-Explorer, den man dann aber wieder schließt.
weiter gehts in der Konsole
c. mit dem Befehl df läßt man sich die Partitionen auflisten und sieht nach welche Partition der 16GB SD Karte zugewiesen wurde, im folgenden verwende ich /dev/sdx (wobei x bei jedem ein anderer Buchstabe sein kann).
d. man geht in das Verzeichnis wo die Imagedatei gespeichert ist und schreibt:  dd  bs=4M  if=imagedateiname  of=/dev/sdx. ACHTUNG: schreibt man bei sdx den falschen Buchstaben, kann man sich die Festplatte löschen ! Daher vorher mehrfach überprüfen !
e. warten bis der Schreibvorgang beendet ist
f. vor dem entnehmen der SD Karte MUSS folgender Befehl eingegeben werden:  umount  /dev/sdx
g. SD Karte entnehmen

Banana PI hochfahren und vorbereiten:

 die vorbereitete SD Karte in den BananaPI stecken, alle oben beschriebenen Teile anschließen, Bildschirm einschalten und die 5V Stromversorgung einstecken.

Das Betriebssystem fährt hoch und meldet sich kurz darauf mit einem Login-Bildschirm.

Loginname: Lemaker
Passwort: bananapi

die grafische Oberfläche von Lubuntu fährt hoch.

Alle weiteren Aktionen machen wir in der Konsole. Daher wird als erstes eine Konsole geöffnet mit den Tasten: Alt-Strg-T

Im folgenden muss ich davon ausgehen, dass grundlegende Kenntnisse beim Umgang mit der Konsole vorhanden sind, also z.B. wie man eine Datei editiert usw. da ich nicht jeden einzelnen Tastendruck hier dokumentieren kann.

Deutsche Tastatur installieren:

Wir gehen in die Konsole mit der Tastenkombination: Alt-Strg-F1 (mit Alt-Strg-F7 kommt man wieder in die grafische Oberfläche)
Wir loggen uns jetzt als Benutzer root und geben das Passwort: bananapi ein.

solange noch die US Tastatur installiert ist findet man den Bindestrich auf der ß-Taste. Außerdem sind Z und Y Taste vertauscht.

Wir geben folgende Befehle ein:

apt-get update
apt-get install console-data
 

(nachträglich jederzeit aufrufbar mit: dpkg-reconfigure console-data)

bei der Abfrage wählt man: select keyboard from full list.
Danach geht man in der Liste zu: pc/querz/german/Standard/latin no dead keys

jetzt muss das Keyboard noch aktiviert werden mit: dpkg-reconfigure keyboard-configuration

Keyboard Layout: Classmate PC
Country of Origin: German
Keyboard Layout: German
AltGr: default
Compose Key: no
Ctrl-Alt-Del: No

aktivieren des Keyboardlayouts mit: udevadm trigger --subsystem-match=input --action=change

jetzt muss die Platine neu gebootet werden mit:  reboot

Wenn des Keyboardlayout herumzickt und wieder auf US springt, dann hat diese Seite weitergeholfen: http://www.ikt-blog.de/banana-pi-lubuntu-tastaturlayout-permantent-auf-de-umstellen-per-konsole/

Zeitzone einstellen:

dpkg-reconfigure tzdata

Superuser freigeben:

Der User bananapi hat im Originalzustand keine Rechte als Superuser zu arbeiten, was hinderlich ist. Das wird zunächst geändert:

man trägt in die Datei:  /etc/sudoers 
folgende Zeile ein:
bananapi  ALL=(ALL:ALL) ALL

(eine entsprechende Zeile für den Benutzer root steht bereits da, man schreibt die neue einfach dahinter).

Ab jetzt brauchen wir uns nicht mehr als root einzuloggen, sondern können mit sudo arbeiten, wie bei Ubuntu üblich, oder wir gönnen und den dauerhaften Superuser mit: sudo su, was bei den Installationsarbeiten bequemer ist.

Partition auf SD Karte vergrößern:

Auch wenn die SD Karte 8 oder 16 GB hat, das installierte Image benutzt nur 4GB. Daher muss es vergrößert werden. 

Die aktuelle Größe kann man anzeigen mit:  df  -h
In der Zeile /dev/root steht Size: 3,4GB das ist uns natürlich zuwenig, wir haben ja eine 16GB SD Karte. Um die Partition auf die gesamte Karte auszudehnen geben wir ein:

a. fdisk  /dev/mmcblk0
b. Partitionen anzeigen:  p (Enter)
c. lösche Partition-2:  d (Enter) 2 (Enter)
d. erstelle neue Partition: n (Enter) p (Enter) 2 (Enter)
(Startsektor: exakt gleiche Zahl wie vorher bei p ausgedruckt !
Endsektor: maximale Vorgabe übernehmen)
e. Partitionstabelle sichern:  w (Enter)
f. neu booten:  reboot
g. Nach dem Neustart gibt man ein: resize2fs  /dev/mmcblk0p2
h. nochmal neu Starten und fertig, die volle Kapazität der SD Karte steht jetzt zur Verfügung, was wir wieder mit: df  -h  prüfen können.

Lubuntu Pakete Installieren:

Als erstes machen wir einen kompletten Systemupdate. In der Konsole (aufgerufen mit Alt-Strg-F1) brauchen wir keinen root mehr. Jetzt können wir uns ordentlich einloggen mit Benutzer: bananapi und Passwort: bananapi.

Um als Superuser zu arbeiten (erspart das ununterbrochene eingeben von sudo) schreiben wir: sudu su  Passwort: bananapi

ACHTUNG: sollte es bei diesen Prozeduren zu einer Fehlermeldung kommen, bitte diesen Fehler SOFORT beheben und NICHT einfach weitermachen. Übergeht man eine Fehlermeldung kann das gesamte System durcheinanderkommen und man muss komplett neu beginnen ! Aus diesem Grund hat es sich auch bewährt von der SD Karte immer wieder zwischendurch Backups auf dem PC zu machen. So muss man in Falle eines Falles nicht komplett neu beginnen sondern kann auf dem letzten noch guten Stand weitermachen.

Für den kompletten Update jetzt einfach folgendes der Reihe nach eingeben. Diese Arbeiten dauern länger, also viel Zeit einplanen:

apt-get update
apt-get upgrade
apt-get install gedit
apt-get install build-essential
apt-get build-dep libsndfile
apt-get install libsndfile-dev
apt-get install libfftw3-dev
apt-get install curl

das System ist jetzt fertig eingerichtet. Ein guter Zeitpunkt für einen Backup der SD Karte !

Pakete für die grafische WSPR Oberfläche:

die folgende Installation ist nur erforderlich, wenn man WSPR mit der grafischen Oberfläche des U02-WSPR Empfängers laufen lassen möchte, was natürlich empfehlenswert ist, da nur damit der volle WSPR Genuss gegeben ist:

apt-get install mono-complete

Aktuell (Stand Okt. 2014) wird die mono Version 3.2 installiert, man kann das mit dem Befehl:  mono  -V  prüfen.
Diese Version ist jedoch fehlerhaft und muss auf 3.10 upgedated werden. Wenn irgendwann die 3.10 standardmäßig installiert wird, so kann man sich die folgenden Schritte sparen und wäre jetzt fertig.

Vor der folgenden Prozedur:

bevor man sich die Arbeit macht mono zu bauen (was sehr lange dauern kann), sollte man diese einfachere Alternative versuchen:

http://www.mono-project.com/docs/getting-started/install/linux/

wie auf dieser Seite ganz oben beschrieben, führt man zuerst den apt-key Befehl aus, danach echo "deb ..." und dann apt-get update.
Danach führt man einen Komplettupdate durch mit: apt-get upgrade
und schließlich installiert man mono mit:  apt-get install mono-complete

wenn alles durchläuft, so kann man sich den folgenden Schritt sparen,

falls obiges nicht geklappt hat, dann gehts hier weiter:

Die folgende Prozedur ist sehr einfach, benötigt jedoch viel Zeit, man sollte einige Stunden einplanen, man muss dabei natürlich nicht daneben sitzen.

In der Zwischenzeit ist folgendes zu machen. Für die weiteren Arbeiten geht man in sein Homeverzeichnis cd  /home/bananapi.

Für alles folgende sind wir als bananapi user eingeloggt. Daher schreibe ich, wenn erforderlich, das sudo vor die Befehle.

sudo apt-get install git
git clone git://github.com/mono/mono.git

jetzt kann man eine Tasse Kaffee trinken gehen, oder auch mehrere, denn der obige download-Vorgang dauert ziemlich lange. Sobald der Download beendet ist gibt man ein:

cd mono
./autogen.sh --prefix=/usr/local  (auch das dauert)
make  (und das dauert nochmal länger, mehrere Stunden)

sollte der Vorgang nach längerer Zeit mit einer Fehlermeldung (error) abbrechen, dann MUSS man UNBEDINGT
nochmals : make   eingeben. Normalerweise klappt es aber, wenn nicht zwischendrin die DSL-Zwangstrennung zugeschlagen hat.

Erst wenn 'make' fehlerfrei durchgelaufen ist darf man weitermachen:

sudo make install  (hier unbedingt mit sudo aufrufen !!!!)

jetzt mit sudo reboot das System neu starten, danach ist das System fertig eingerichtet.