Abgleich U02-SDR mit Lima-SDR Sender:

Ein ausgewogener Abgleich der Sendepegel ist bei SDR Sendern besonders wichtig.

Die erste Regel für eine störungsarme Aussendung ist:

Die Soundkarte muss so laut wie möglich eingestellt sein !

Der Grund dafür ist eigentlich verständlich. Stellen wir uns vor, die Empfindlichkeit und Verstärkung des Senders wäre so groß, dass man nur mit minimalem Soundkartenpegel in den Sender fahren darf. In dem Fall würde das kleine Nutzsignal stark verstärkt werden, und mit ihm alle Nebenaussendungen, Restträger, Spiegelfrequenz usw. Das Ergebnis wäre ein stark gestörtes Sendesignal.

Im anderen Fall, wenn der Soundkartenausgang sehr laut ist, muss die Gesamtverstärkung des Senders gering sein. Dadurch werden die Störsignale kaum verstärkt und der Störabstand ist sehr gut.

Damit das ganze nachvollziehbar wird, habe ich einen Pegelplan erstellt, bei dem alle Nebenaussendungen unter den geforderten -40dB bleiben. Die folgenden Angaben gelten für volle Ausgangsleistung mit der U02- 10Watt Endstufe, sind aber sinngemäß für alle anderen Endstufen ähnlich. Die Messungen führt man am besten im 30m oder 20m Band aus. Hat man kein Oszilloskop das noch mindestens 60 MHz messen kann, so geht man auf das 40m Band.

Ausgangspegel der Soundkarte: 1,7 Vss (Volt Spitze-Spitze)

dieser Pegel wird beim der EMU-202 Soundkarte bei ca. 2/3 Vollaussteuerung erreicht. Die Begrenzung nach oben ergibt sich aus dem folgenden Pegelwert:

I/Q Signal an den Eingangspins der 4066 TX-Mischer: 3 Vss (Volt Spitze-Spitze)

diese Spannung überprüft man mit einem Oszilloskop (alle 4 Eingänge der 4066). Bei einer Soundkartenspannung von 1,7Vss habe ich hier 3Vss gemessen und das Signal war noch ein sauberer Sinus. Erhöht man den Ausgangspegel der Soundkarte, so kann man sehen wie diese Signale in die Begrenzung gehen. Bei meinem Gerät ist diese Grenze bei 3Vss, was daher die Maximalspannung darstellt.

Erreicht man die 3Vss nicht, d.h. das Signal geht früher in die Begrenzung, so muss man den Impedanzwandler überarbeiten (siehe TX-Mods).

Mischerausgang: +3 dBm

Am Ausgang des Mischers, also an der Verbindung von C25/C49 muss ein HF-Pegel von +3 dBm (2 Milliwatt) anliegen. Mit einem Oszilloskop (wenn es schnell genug ist) kann man dann eine Spannung von ca. 0,9Vss messen, was 2mW an 50 Ohm entspricht. Der Ausgang muss dabei natürlich mit 50 Ohm abgeschlossen werden. Das Signal sieht am Oszi allerdings stark "zerstückelt" aus, weil hier noch alle Nebenwellen in voller Stärke vorhanden sind und man kann die Spannung nur grob schätzen.

 Ausgangspegel des U02-Preselectors:

Der U02-Preselector hat eine TX Treiberstufe und hebt das Signal weiter an auf +17 dBm (50mW). Auf 12m und 10m ist der Pegel geringer, was aber normal ist und von der Endstufe ausgeglichen wird. Bei 50mW kann man eine HF-Spannung von ca. 4,4 Vss messen. Hier misst man bereits einen blitzsauberen Sinus, da das Signal vom Preselector gesäubert wurde.

Sollte dieser Pegel nicht erreicht werden oder überschritten (Begrenzung) werden, so kann man ihn mit dem Dämpfungsglied auf der U02-Preselectorplatine anpassen (Widerstände: R15, R16 und R17). In meinem Gerät passen die angegebenen Werte aber sehr genau.

Ausgangspegel der 10W - PA:

die +17dBm des Preselectors sind das Eingangssignal der 10W-PA. Am Eingang der PA befindet sich ein Dämpfungsglied. Mit der angegebenen Bestückung kann ich folgende Ausgangspegel bei sauberem Signal erreichen:

160m 80m 40m 30m 20m 17m 15m 12m 10m
+38 dBm +40 dBm +40 dBm +40 dBm +41 dBm +40 dBm +39 dBm +40 dBm +40 dBm

(+40 dBm entsprechen 10 Watt, und einer Spannung an 50 Ohm von ca. 65Vss)

Es ist durchaus möglich durch höheren Eingangspegel noch ein paar Watt mehr herrauszuholen, jedoch geht das auf Kosten der Linearität. Besser ein sauberes Signal mit 10 Watt, als ein gequetschtes Ausgangssignal mit 13 Watt.

Wenn diese Pegel nicht erreicht werden, kann man das mit dem Dämpfungsglied auf der 10W-PA (Widerstände: R7, R7 und R8) anpassen.